Nepal


Willkommen in Nepal




Die Indische Grenze verschwindet hinter mir im Dunkeln.
Über dem Tee und den Zollpapieren ist viel Zeit vergangen es ist stock finster und fast niemand ist mehr in Richtung Nepal unterwegs- ich holpre die unebene Straße entlang in den Wald und über eine kleine Brücke, dann entscheide ich mich an einer unbeschilderten Kreuzung rechts zu fahren. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass dieser Weg im Unterholz endet und ich muss rückwärts rangieren um die andere Straße zu nehmen.

Ich werde gestoppt!
Die Männer in Tarnanzügen mit ihren hellen Taschenlampen bitten mich auszusteigen. Mir ist nicht ganz klar von welchem Land sie sind und die Antwort: 'this is a check'  -klärt mich auch nicht besser auf.

Ich werde, mitten im Wald zu einem kleinen Klapptisch geführt auf dem ein sehr mittgenommenes Buch liegt: 'Passport and papers Please! '

Der Polizist hat zu kämpfen meine Daten einzutragen...und als ich ihm anbiete das zu Übernehmen willigt er sofort ein.

Dann heißt es : 'WELCOME TO NEPAL!!'

Eine groteske Situation vom weißen Licht der LED Taschenlampen beleuchtet mitten im saftig Grünen Gebüsch alleine an einem Klapptisch- jetzt bin ich wohl in Nepal?

Einige Zeit Später komme ich aus dem Wald heraus und auf eine asphaltierte Straße, hier finde Ich dann auch das offizielle Schild!


...es ist zu spät für die Einreise, das Immigration und das Customsoffce sind längst geschlossen...die jungen Polizisten am Schlagbaum sind von meinem Auto begeistert und sagen mir ich soll den Customofficer einfach aufwecken...

Nachdem ich die Leute vom Customs und die des Immigration Office herausgeklopft und meine Stempel in den Papieren habe, kann ich ganz offiziell nach Nepal hinein fahren...

In Mahendranagar, der ersten Stadt, werde ich auf einige Omletts und Whisky eingeladen, bekomme eine SIM-Card geschenkt und schlafe bald darauf ein....





...romantischer Schlafplatz!
leider liegt in Nepal auch sehr viel Müll herum - ähnlich wie in Indien.


Ich fülle auch die Reservekanister, weil ich nicht sicher bin was mich in den nächsten Tagen erwartet,
für das Geld was in meinen Tank fließt hätte ich auf der anderen Straßenseite zwei (neue)  Fahrräder kaufen können... das ist bedenklich!

zwei 'Alte' an der Tanke   ;)
Die Straße ist rau aber gut asphaltiert, sie führt mich einsam immer weiter mach Nepal hinein.


Ich überquere einige größere Flüsse.
Dringend könnte ich eine Dusche gebrauchen und die Sandbänke sehen sehr einladend aus!!
....erst finde ich keine geeignete Stelle um an das tiefer gelegene Ufer zu kommen...


...und als sich die Möglichkeit ergibt entscheide ich mich anders!!!


Nach einer Nacht in Butwal fahre ich in die Berge, noch vor Sonnenaufgang geht es los!


Die Straße schlängelt sich in tausend Kurven weit hinauf, immer entlang eines kleinen Flusses...es sind gut 150 Kilometer bis Pokhara.


Die Sonne kämpft sich durch die dichten Wolken die hier in den Tälern hängen bleiben.
Zum Frühstück stoppe ich an einer kleinen Bude am Straßenrand. Es  gibt Zwiebelsamosas mit Chillisoße und Chai.

Als ich den Shop nach 3 oder 4 Tellern glücklich verlassen will, betritt ein Junge den Laden.
Der Junge trägt zwei 'unglückliche' Hähne an den Hälsen herein und schwenkt sie wild durch die Luft...


Ich setze mich an den Tisch am Eingang und warte bis die Frauen ausgerechnet haben was ich bezahlen darf, da spritzt das Blut des ersten Hahnes schon in weitem Bogen an mir vorbei und verteilt sich auf dem Fußboden... die Frau sieht meinen überraschten Blick und behandelt den zweiten Hahn etwas 'weniger auffällig'...als ich die Bude verlasse, muss ich über einen Wasserkanal steigen, der entlang der Straße am Haus vorbei fließt. Das tief rote Wasser begleitet mich auf meinem Weg zum Auto...


Irgendwann Hat es die Sonne Geschafft! oder ich bin hoch genug! die Landschaft ähnelt der Region um Shimla (nord Indien), nur die weißen Bergspitzen am Horizont sind erheblich näher gekommen.


Es wird warm, die Luft ist sehr sauber und riecht nach Frühling...

Im Laufe der nächsten Stunden ziehen wieder Wolken am Horizont auf und verdecken die Schneeberge!


...und ich finde doch noch eine super Stelle zum duschen...wahrscheinlich ohne Krokodile und Gaviale


Einige Stunden später taucht die Anapurna Bergkette vor mir auf!!! 
beeindruckend, majestätisch und halb in den Wolken.
Wenn ich damals geahnt hätte, dass dies der Einzige Blick sein wird den ich auf die Berge bekomme...

Meine Digitalkamera hat in den letzten Tagen sehr gelitten und einige Staubkörner sind auf dem Sensor gelandet...und nicht mehr zu entfernen!

Ich erreiche Pokhara von Süden, aus den Bergen kommend und fahre auf die World Peace Pagoda hoch. Das stellt sich als rechtes Abenteuer heraus, denn die Straße ist sehr steil und aus grobem Gestein.

Fast oben, entscheide ich den Rest auf einem schmalen Trampelpfad zu fuß zu gehen, als ich den Eingang aus dem Gebüsch heraus erreiche, bin ich geschockt von den Mengen an Touristen die sich hier tummeln.


Sogar ein Hubschrauber umkreist alle 15 Minuten den Berg im Tiefflug, um Touristen einen Blick aus der Höhe zu ermöglichen.

Das ist fast zu viel! die letzten Wochen waren so ruhig und einsam!

Dafür gibt es hier ein kühles Bier (Nepal ICE) 
 -  im Wert von 6 Mittagessen (auf dem Land) 


 In Pokhara vergehen einige Tage, mehrmals fahre ich morgens von Pokhara (unten am See) in die Berge hoch, immer in der Hoffnung einen Blick auf die Annapurna Kette zu erhaschen.


Leider sind die Wolken sehr hartnäckig und auch vor Sonnenaufgang zu dicht um mir einen Blick zu gewähren.


Die Straße nach Sarangkot ist sehr ruppig und staubig und macht gerade deshalb viel Spaß.
Touristen fahren hier in Scharen hoch um Gleitschirm-Flüge zu machen


Am Tag meiner Weiterreise fahre ich in Begleitung von Talia und Mike noch vor Sonnenaufgang nach Sarangkot und wir haben etwas mehr Glück! Wir sehen einige Spitzen.


Machapuchre 6997m

Von Pokhara fahre ich dann erst nach Mugling und biege dann ab - südwärts heraus aus den Bergen nach Bharatpur.


Lange zieht sich die Straße im Flusstal entlang und die Wolken haben den Tag voll im Griff


Zur Erkundung der faszinierenden Tempelanlagen von Lumbini steige ich auf ein Fahrrad um


Hier an der Geburtsstätte Buddhas
wurden von vielen buddhistischen Nationen sehr prachtvolle Tempel errichtet.

thailändischer Tempel in Lumbini


In dem Weitläufigen Gebiet ist ein Fahrrad eine super Option und der Tag vergeht wie im Flug.


An dieser Stelle soll Siddhartha Gutama (Buddha) geboren worden sein,
der genaue Platz wird von einem Stein markiert und ist in von dem weißen Gebäude geschützt.


Nach einem Abendessen und Zähneputzen in Lumbini geht es zurück nach Bhairahawa.

Erst bei Nacht komme ich wieder zurück an die Grenze- immer noch genug Zeit um am selben Tag noch aus Nepal aus, und wieder nach Indien einzureisen.

Die Bürokratie auf beiden Seiten ist abenteuerlich und beeindruckend zu gleich!   ;)

Es geht wieder nach Indien!  -doch in dieser Nacht komme ich nicht sehr weit...



...weiter geht es hier:

  Indien



3 Kommentare:

  1. Roman, deine Krokodile waren Gangesgaviale, die mögen keine Menschen, nur Fische...

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  2. Hi Rainer! ...und der kleine rechts oben im Bild???

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  3. Der kleine rechts oben im Bild mag Rainer!
    Gruss ebenfalls Rainer.

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