Iran


Willkommen im Iran



Mit wunderschönem Blick auf den Ararat fahre ich Richtung Iranischer Grenze.
Ich habe vor den Grenzübergang bei Bazargan zu passieren.Erst denke ich es sei 
ein Unfall passiert, die Straße ist blockiert und die Grenze ist noch weit entfernt.
Viele LKW stehen dicht aneinander, einer der LKW Fahrer winkt mich auf die Gegenfahrbahn. Jetzt wird mir erst bewusst dass es sich bei diesem Stau um den LKW einreisestau in den Iran handelt. Mehrere Minuten fahre ich an den Parkenden LKW vorbei und frage mich ob die wohl hier übernachten, denn ich habe nicht den Eindruck als würde sich irgendwas Bewegen.

Ganz vorne angekommen stehe ich vor einem roten Tor.
Bei der Kontrolle der Türkischen Grenzpolizei gibt es viele Diskussionen, in meinem Reisepass fehlt ein Stempel. Der Stempel für mein Auto.
Ich bin absichtlich mit dem Personalausweis in die Türkei eingereist, weil ich vermeiden wollte, dass eine weitere Seite meines Reisepasses zugestempelt wird. Die werde ich wohl noch brauchen.


Bei der Einreiße in die Türkei wurde dieser Fahrzeugstempel dann auf einen kleinen Schnipsel Blanco- Papier gestempelt und das scheinen die Jungs an der Grenze wohl noch nicht gesehen zu haben…nach vielen Beschreibungen von mir meinem Leben und meiner Reiße sind sie aber sehr glücklich und ich kann weiter an das Iranische Tor fahren .
‚Iran has closed‘, das sagt mir der Letzte Türkische Grenzer vor dem Iran.
Und somit bleibt noch einige weitere Zeit um mit den Grenzern zu sprechen, wir teilen eine Packung Kekse und haben eine gute Zeit in mitten der Stacheldraht Zäune.
Nachdem die ‚Mittagspause‘ des Iran dann vorbei ist, wird das Tor wieder auf gemacht und Ich kann Passieren, an der Grenze ist nichts los von den LKW darf sowieso keiner rein und somit bin ich zu dieser Zeit fast der einzige der einreißen will.
Nach dem ich das Tor passiert habe, stützen sich einige Männer auf mich und wollen dass ich meine Dollars oder Euros bei ihnen, für den ‚besten‘ Kurs überhaupt wechsel…sie scheinen bei mir viel Geld zu vermuten denn sie lassen nicht locker, dabei habe ich mit so Mühe gegeben arm auszusehen. Mit vielen Bemühungen bringe ich ihnen bei, dass ich bestimmt nicht wechseln werde und auch keine Geld in meinen Taschen habe.
Dann werde ich in das Grenzhaus geführt und das Visa geprüft, eine Frau geleitet mich in ein Büro und heißt mich willkommen: ‚wellcome to the IRAN‘- diesen Satz werde ich in den nächsten Wochen noch unendlich oft hören. Es gibt mir ein positives und gutes Gefühl. Ich soll einige Fragen beantworten und sie macht Notizen. Ich nenne mein Alter falsch, weil ich mein alter nie genau weiß, das macht sie stutzig, es scheint aber zum Glück weiter kein Problem zu sein.
Nachdem ich meine Auto-Zoll Papiere geholt habe sind wieder einige Männer um mich und wollen sie mir entreißen und helfen, es ist schwer herauszufinden wer wirklich etwas zu sagen hat und wer nur darauf aus ist zu ‚Helfen‘. nach und nach finde ich es heraus, meine sämtlichen Papiere sind jedoch inzwischen im Umlauf und gehen durch unzählige Hände, von einem Raum in den nächsten. Eine Zeitlang versuche ich zu folgen dann gebe ich es auf.
Endlich ‚darf‘ ich noch vorführen was ich so an Bord habe  aber nach dem der Mann in der Kleiderkiste nur Kleider findet scheint er keine Lust mehr zu haben die Bad und die Equipment und die……alle anderen Kisten anzuschauen. Gut dass er nicht in die nächste Kiste geschaut hat, da sind Fressalien und einiges an Alkohol drin…dazu später.
Einer  kommt auf mich zu und deutet ich kann die Papiere holen aber ein anderer hat sie schon wieder und der war die ganze Zeit um mich herum und scheint jetzt wohl für sein hin und her-rennen entlohnt werden zu wollen. Er meint mit einem anderen zusammen, das würde jetzt fünfzig Dollar kosten…eine heiße Diskussion startet, in der Dinge wie Benzin und nicht Diesel und mini Bus statt ‚smal Car‘ usw. auftauchen. Ich verstehe nicht was das alles soll ich weiß nur eines und das ist, dass ich für das 
Chaos bestimmt keine fünfzig Euro Zahle.

Das wird auch den beiden Männern irgendwann klar und nach einiger Diskussion untereinander kommen sie auf dreißig. Ich biete fünf und beharre darauf.
Einen entspannten Schokoriegel und viele Minuten später scheinen sie die Lust verloren zu haben und weil sie mir in zwischen leidtun bekommen sie sechs Dollar.
Das gute ist, dass ich genau sechs Dollar in meinem Portmonee habe und jetzt scheinen sie mit mir mitleid zu haben. Was natürlich nicht heißt dass sie nur fünf wollen.
Wieder einmal in dem Glauben ich wäre durch fahre ich übermotiviert den, von Iranischen Flaggen gesäumten Berg hinunter.


Dann kommt eine erneute Schranke und ein für mich sehr unverständliches erneutes Prozedere mit dem Zettel den ich in der Grenzstation bekommen habe. Ein Stempel hier eine Unterschrift von Dem, dann dort rüber in das Gebäude in den vierten Sock….ach nee das war falsch doch ins Erdgeschoss und dann noch die LKW Fahrer abwehren die sich extrem dreist vordrängeln, dann hab ich den Stempel, mit dem ich den Stempel, für die Unterschrift zur Abgabe des Zettels, zur Öffnung der letzten Schranke bekomme.
Gerne hätte ich ein Bild von dem Zettel gemacht aber leider habe ich in dem Moment an andere Dinge gedacht, zum Beispiel, dass ich nicht nochmal fünf Dollar für irgendwelche Hilfe die ich nicht brauche bezahlen möchte. Um das zu verhindern habe ich auch nur mit Uniformierten Leuten Gesprochen was möglicherweise einige andere verärgert hat….das ist mir jetzt aber egal ich habe freie Fahrt und einen grenzwertig Leeren Tank.

Ich werde immer wieder angesprochen, zumeist ob ich Geld wechseln möchte. In Maku der nächst größeren Stadt bekomme ich sehr nette Hilfe. Ich werde zum Geldwechseln begleitet mir wird die Tankstelle gezeigt. Ich Tanke für 18 Cent der Liter und kann min Glück kaum fassen.

Jetzt bin ich 6 Milionen schwer.....Die Iraner leiden sehr unter den Sanktionen der EU und Amerika. der Benzin Preis hat sich in den letzten wochen versiebenfacht und der Dollar steigt und steigt....noch wesentlich höcher ist der Euro im Kurs...gut dass ich in Deutschland meine Euro in Dollar getraucht habe...     :(
Die Verhältnisse auf den Straßen sind grenzwertig (siehe Notizen von der Straße)

Leider wird es bald Nacht und ich komme mehr schlecht als recht in Tabriz an.

Dort schlafe ich nach einem kleinen Rundgang durch den Park und die angrenzenden Straßen, schnell und tief. Ich parke mitten in der Stadt neben einem Fluss, ein Fluss von Abwasser der die ganze Nacht ‚romantisch laut‘ Gluckert und plätschert..


Blaue Moschee von Tabriz

In der Touristen Info in Tabriz ist um acht Uhr noch niemand da, aber die Türen sind offen. Auch der Bazar ist noch leergefegt nur in einer Nische herrscht reges Treiben,

hier ist ein kleines Teehaus dort frühstücken viele Männer. Es ist eine Besondere Atmosphäre niemand spricht, die Frauen betreten den Raum nur am Eingang und kaufen an der Theke Honig und Jogurt.

Ich setze mich an einen der Thische in der Ecke und warte, nach kurzer zeit wird mit einem ‚extrem‘ sauberen Lappen mein Tisch von den Krümeln befreit und auch einige Reste von Irgendwas fliegen in der Gegend rum. Ein Blechernes Tablett mit einer Blechschale drauf schlägt vor mir ein und Präsentiert mir das was alle essen.

Brot mit Honig und Jogurt. Nein es ist eine Art geronnene Sahne mit der Konsistenz von Butter…kurz gesagt Sahne zu lange geschlagen.

Es schmeckt köstlich. Schweigen, es riecht nach Männern und deren Schweiß, Kauen erfüllt den Raum das Klappern der Blechtabletts und das Werkeln der beiden kellner die ab und an ihre Finger sauber lecken um weiter zu arbeiten.

Ein super Einstieg in den Tag, ich möchte wieder kommen. In der Touristen Information werde ich den Eindruck nicht los, dass man auf mich gewartet hat. Ich werde mit Tee
versorgt und bekomme alles auf Deutsch erklärt.

Nasar Kahn hat hier seit 17 Jahren das sagen und er kann viele Sprachen. Wir gehen zu meinem Auto ich zeige ihm alles er zeigt mir alles und einige Zeit später habe ich eine sehr günstige Autoversicherung von einer Staatlichen und damit der günstigsten Versicherung und eine Handykarte. Naser nimmt sich sehr viel Zeit für mich. Später bin ich wieder auf eigene Faust unterwegs. Die Blaue Moschee von Tabriz und die Zitadelle, das Aserbeidschan Museum und einige andere Dinge dann sind Stunden vergangen.

Einige Zeit später treffe ich Christoph und Mike aus Deutschland. 


Wir beschließen gemeinsam Richtung Kandovan zu fahren, mit dem Plan, am nächsten Morgen den Mt, Sahand zu besteigen. Eigentlich sieht der Vulkanberg auf der Landkarte, die ich von Naser in der Touri Info bekommen habe spitz, kegelförmig und einzelnstehend aus.

Es ist stock finstere Nacht wir fahren Kurve um Kurve in die Einsamkeit hinauf.

Die zwei Räder von Christoph und Mike haben wir auf dem Heckträger und auf dem Dach verzurrt.

Da taucht Kandovan hinter einer weiteren Kurve auf, ein sehr kleiner und besonders um diese Uhrzeit ruhiger Ort. An einem kleinen Bach richten wir uns im Auto ein.



Natürlich ist es morgens viel zu schön im Bett und so kommen wir später los als geplant.



Unsere Tour wird riesig am Abend sind wir recht erschöpft und sehr sicher dass wir nicht auf dem ‚richtigen‘ Berg waren. Alle Berge sahen sehr hoch aus und fast alle Berge waren mit einem Hauch von Schnee überzogen. Wir sind nachdem wir mehrere Male bei den Schäfern nachgefragt hatten die Schotterstraße weiter und weiter hinauf gelaufen. Irgendwann entschieden wir dass wir oben sind!




Es war bitter kalt und windig. Die Eisblumen waren wunder schön. Wir waren auf über 3500m und in Anbetracht der zurückgelegten Kilometer war es an der Zeit umzukehren. 








Als wir abstiegen stiegen auch die Schäfer mit ihren misch Herden aus Schafen und Ziegen ab. Die Hunde der Schäfer sind groß und haben dickes Fell, sie scheinen sehr unerzogen und mach mal kann man sie in der Herde der Schaffe nur schwer ausmachen, weil sie genauso zerzaust und pelzig sind. Sie tragen Stachel-Halsbänder und stürmen im Rudel auf die Herden der anderen Hirten los. Diese versuchen sie mit lautem Geschrei und Steinwürfen ab zu wehten. Da wir etwas schneller sind müssen wir durch einige Herden hindurch queren und Christoph wird von einem der Hunde in den Oberschenkel gebissen.



Am Abend sind wir nach 37Kilometern erlebnisreicher und sehr anstrengender Tour sehr müde und fallen nach einem kleinen Abendessen schnell in den Schlafsack.

Am nächsten Morgen erkunden wir das Steinerne Dorf Kandovan und nach einem Abstecher an den Salzsee von Orumyeh fahren wir wieder zurück nach Tabriz.



Ich fühle mich so wohl und viele Leute sind mir so freundlich begegnet dass ich meine Pläne ändern werde. Ich beschließe den Iran ausgiebiger zu erkunden als ich es zu beginn geplant hatte.

Bei Naser in der Touristen Info kann ich genialer wieße eine Iranische "Kopie" einer englischen Version eines Reiseführers für fünf statt für fünfundzwanzig Dollar kaufen.

Aus Tabriz komme ich nicht weg! bei den Jungs im Hotel kann ich Duschen und die vielen Imbisbuden von Tabriz sind so gunstig, und wir so hungrig, dass es abend wird und ich beschlise am nächsten Morgen zu fahren.




Wir lernen Ali kennen, er lehnt lässig im Eingang eines Pizza Restaurants und spricht uns auf Deutsch an. Seine Eltern haben sich getrennt und er ist vor über zwei Jahren seinem Vater in den Iran gefolgt, er hat keine deutsche Staatsbürgerschaft mehr. Er kempft seit einiger Zeit darum wieder zurück nach München zu seiner Mutter zu kommen.

Er erzählt mir viel über das Leben hier und wie schwer es führ ihn war die Sprache  zu lernen.Wie schwierig es ist eine Freundin zu haben. Viele Paare habe ich in den eng verwinkelten Torbögen der Moscheen und im Park gesehen sie sitzen neben einender und Reden. Sie  berühren sich nur selten und kurz. Die Mädchen haben auch eine besondere einstellung dazu wie sie erobert werden wollen. Sie wollen tausende male gebeten werden und wollen unzählige male die Möglichkeit bekommen, Einladungen und Angebote abzulehnen, sie wollen geld um Handy guthaben zu kaufen damit sie mit dem Jungen telefonieren und sie wollen Geschenke. Geschenke zu allen Feierlichkeiten die nur irgendwie denkbar sind. Wenn der Junge dann noch von der Familie akzeptiert ist darf er das Mädchen heiraten und dann erst beginnt die Beziehung.

Ali erzählt mir auch wie unglaublich schwierig es für ihn war eine eigene Wohnung zu finden schließlich ist er 29 Jahre alt und nicht verheiratet und das ist sehr selten.

Bis jetzt hat er bei seinem Vater gewohnt aber das will er nicht länger. Eigentlich ist man hier mit zwanzig Jahren verheiratet und dann sucht man sich als Ehepaar eine Wohnung. Die Wohnungsmakler wollen einem Single Mann überhaupt keine Wohnung vermitteln.

Jetzt sitze ich bei Ali in der neuen Wohnung sie kostet ihn sein halbes Monatsgehalt.  Ich habe zwar nur ein Französisches Bier im Auto aber als ich ihm das anbiete ist er begeistert und gerührt, hier gibt es Alkohol nur illegal auf dem Schwarzmarkt gut dass ich an der Grenze nur so flüchtig kontrolliert wurde. Die Einfuhr von Alkohol ist nicht erlaubt und ich habe einiges an Bord. Nach dieser Nacht vergrabe ich die Schnapsflasche (Danke Kathi & Markus) unter meinen Kleidern. 

Wir trinken und reden und die Zeit vergeht. Ich bekomme ein Bett auf einigen am Boden liegenden Teppichen gerichtet und schlafe hervorragend. Wir frühstücken gemeinsam mit den Jungs nach einer sagenhaft heißen Dusche bei Ali. Wieder ein tolles Frühstückserlebnis in einem kleinen Teehaus. Das Brot ist aus und somit müssen wir eine halbe stunde warten bekommen dann aber dampfend frisches Brot. Der Tag in Tabriz vergeht wie im Flug. Ali geht zur Arbeit und wir schlendern Durch die Straßen über den Bazar und essen und essen.


Wir fahren hinauf zum Goli Park und essen auch dort. 



Nach dem wir zurück im Zentrum sind beginnt es schon zu Dämmern und ich entscheide mich noch eine Nacht zu bleiben. Ich ziehe mit den Jungs noch einige Stunden durch die Straßen und essen zu Abend, trinken Kaffee und essen Nachtisch bis uns allen übel ist.


Inzwischen sind wir zu viert. Leo ein Schweizer ist aufgetaucht, die anderen beiden kennen ihn bereits aus Georgien. Später treffe ich Ali es ist schon sehr spät (23 Uhr) geworden aber er und sein Freund wollen noch Abendessen und ich muss mit. Nach dem ganzen Süßkram kommt mir ein ‚richtiges‘ Abendessen gerade gelegen und wir gehen in ein recht nobles Restaurant. 


Alis Freund hat einen Verkehrsunfall verursacht bei dem ein Mensch gestorben ist und zur Strafe muss er für die nächsten 40 Jahre jede zweite Woche eine Woche ins Gefängnis. Bis er insgesamt 20 Jahre im Gefängnis verbracht hat. Sein Gehalt reicht nicht aus und seine Familie hat auch nicht die finanziellen Mittel ihn Frei zu kaufen. Ali und er gehen deshalb immer am Tag vor seinem erneuten Gefängnisaufenthalt gut essen und ich darf dabei sein. Es gibt Salaat, köstlichen Reiß mit traditionellen kleinen roten Beeren und ein Gemüsegericht sowie Fleischberge für die beiden. Alles in Hülle und Fülle. Auf dem Weg zu Alis Wohnung tauchen vor meinem auto einige Männer auf, der eine spricht mich mit einigen Worten Deutsch an. Er lernt Deutsch auf der ‚Volkshochschule‘ und freut sich sehr etwas davon zu zeigen.

Auch die anderen Männer mischen sich ein, anfangs muss Ali Dolmetschen aber irgendwann entbrennt eine heiße Diskussion über mein Auto (Maschin) Deutschland (Alman) und über meine Reiseroute (Pakistan, Hindustan und dengerous…), die Situation von Ali und über die Sanktionen gegen den Iran und überhaupt über alles was sich finden lässt…..es wird sehr sehr spät und ich habe das Gefühl wirklich einiges verstanden zu haben es scheint nicht sehr schwer zu sein, obgleich es schwer war die Augen offen zu halten.

Später in Alis Wohnung stellt sich heraus, dass auch der Freund von Ali hier ist um was ‚gutes‘ zu trinken. 


Von Tabriz nach Alvars
Nach einem weiteren Frühstück im Teehaus breche ich auf und  verabschiede mich von allen. Von Tabriz fahre ich erst Richtung Süden und dann in Richtung Ost…die Beschreibung von heißen Schwefelquellen lockt mich Richtung Sareyn. Dort werde ich aber nicht fündig es wird einsamme finstere Nacht.



Ich fahre viele Kilometer in die dunklen Berge hinauf, fast eine Stunde auf über 3000m ü NN Richtung Alvars. Hier ist es sehr einsam, alte verrostete Skilifte und eine kleine Box am Berg aus dieser Box späht ein alter Mann hinter dem Vorhang heraus in die Dunkelheit, als er den Motor meines Autos hört. Er spricht kein Wort englisch und ich nur sehr wenig Farsi.

Ich mache ihm klar, dass ich hier bleiben und in den Bergen schlafen möchte.

Er bittet mich in seine, nach der Petroleum-Heizung riechende Box und wir essen gemeinsam zu Abend. Der Name meines Gastgebers ist Ruhe.


Ruhe schmeckt mein Deutscher Bio-Brotaufstrich sehr und ich bin von seinem alten Ziegenkäse Fasziniert....wir tauschen. Er hat es richtig gemacht und das frische Fladenbrot in Plastik verpackt es ist schön weich…meines ist splitter hart. In dem kleinen Fernsehgerät laufen Soap Operas aus Ostasien….die sind gerade der Renner im Iran. Sie werden auf Farsi übersetzt, was selten zu dem Passt, was die Mundbewegungen der Schauspieler darstellen und oft gehen die Sätze der Übersetzter noch weit in den folgenden Bildwechsel hinein.

Es ist eine gemütliche Stimmung. Wir sitzen auf Teppichen und draußen leuchtet ein Faszinierend heller Mond.

Wir reden wenig und essen viel. Später hole ich meine Landkarte, ich zeige Ruhe meinen zurückgelegten Weg und beschreibe so gut ich kann wie lang ich einplane, für das was da noch kommen mag. Ich nutze die letzten Seiten meines Reiseführers und wir tauschen uns über unsere Familien aus….Es gibt Tee und ich hole die Schweizer-Schokolade aus dem Auto.

Später schlafe ich zum ersten Mal mit meiner Heizung eingeschaltet und es ist sehr gut dass ich sie habe. Die Berge sind weiß verschneit und leuchten hell. Der Mond zaubert ein faszinierendes Bergpanorama, es ist sehr kalt und der Wind Pfeift in meiner Dachkonstruktion. Ruhe schaltet nach einem letzten Blick in die Nacht, durch das kleine Fensterchen seiner Box, auch sein Licht aus.

Am sehr Frühen Morgen sehe ich den Gipfel des Kuh-e-Sabalan (4811m) klar im Sonnenlicht stehen und auch mir klart auf, dass ich weiterfahren werde und nicht versuchen werde den Tiefverschneiten Gipfel alleine zu besteigen. Es wäre ohnehin eine zwei Tage- Tour.

Ruhe weckt mich einige Zeit später durch zärtliches klopfen an meiner Türe. Wir Frühstücken zusammen. Dann kommt Ruhe auf die Idee die Skipiste mit meinem Auto hochzufahren, bei sowas bin ich sofort dabei mal sehen wie weit wir kommen.

Es gab einige Stellen, an denen ich an umdrehen gedacht habe, aber da das sowieso nicht möglich gewesen wäre musste ich Gas geben und versuchen hoch zu fahren- es ging.


Oben angekommen waren wir von Zeit zu Zeit völlig von Wolken umgeben. Zwischendurch hatten wir aber einen sagenhaften Blick auf die umliegenden Berge und das weite Tal was sich hinunter bis Saraeyn erstreckt. Ruhe war von meinem Fernglas begeistert und beobachtete die ganze Gegend sehr genau.

Ich war von den Verrosteten Skianlagen beeindruckt und machte viele Fotos. Wir fuhren wieder zur Talstation des Sessellifts wo Ruhes Box steht und ich ging noch auf einen Verabschiedungstee mit hinein. Ruhe findet meine Brille so toll und seit ich ihm angeboten habe sie aufzuprobieren sind viele Stunden vergangen, jetzt will ich sie wieder haben, natürlich bekomme ich sie erst wieder wenn ich ausreichend coole Fotos von ihm mit der Brill gemacht habe.


Zum Abschied schenke ich Ruhe mein Weltempfänger Radio. Er ist begeistert und Probiert direkt alle möglichen, aber hier oben doch recht begrenzten Sener zu empfangen. Ruhe stellt das Radio neben den Fernseher und schaltet diesen aus. Gut denke ich ein kleiner Dienst an der Menschheit...was passiert wenn die Batterien des Radios zur neige gehen werde ich wohl nie erfahren.


Ich Rolle die vielen Kilometer und die tausend Höhenmeter wieder hinunter bis Saraeyn und frage nach den heißen Schwefelquellen, es wird auf einen sehr großen Gebäudekomplex gedeutet und dann bergreife ich das, dass alles ein riesiges Bad ist und ich gestern Nacht direkt Drumherum gefahren bin. Natürlich ist es riesig, es muss ja auch alles doppelt da sein denn Männer und Frauen baden selbstredend in komplett getrennten Bädern.

Das Wasser ist heiß, sehr heiß und sehr trübe. Erlichgesagt es ist eine braune, heiße, dampfende, sehr wohltuende Brühe. Herrlich hier werde ich den restlichen Tag verbringen. Das Bad scheint alt zu sein und an viele stellen kann man nur noch schwer die Farbe der Fliesen erkennen so viel Bräunliche Ablagerungen haben sich gebildet aber es ist sehr groß und bietet viele Möglichkeiten vom großen Pool über eine ganze Halle voller Wihrlpools bis hin zu Einzelbadewannen Sauna und Dampfbad und ein kaltes Tauchbecken. Nicht zu vergessen das extrem heiße kleine Becken wo das Wasser hereinströmt. In diesem halte ich mich solange auf bis ich beinahe ohnmächtig in das kalte Tauchbecken falle und nach zwei Sauna und einigen Dampfbädern bin ich völlig gar und der Nachmittag neigt sich dem Ende. Ich scheine der Einzige Tourist zu sein und bin die Attraktion hier heute im Bad viele Leute sprechen mich an. Woher ich komme wohin ich gehe und wie ich heiße, wie mein Vater heißt und was ich arbeite und so weiter… immer sehr ähnlich und inzwischen verstehe ich die fragen schon auf Farsi…wenn sie noch darüber diskutieren wie sie es auf Englisch formulieren sollen. Das macht Eindruck und vor allem Respekt,, sie reden nicht über mich sondern nur mit mir. Drei Jungs lassen sich nicht davon abhalten mich auf was zu trinken und einige Kekse einzuladen und wir albern im Becken so lange rum bis wir vom Bademeister ermahnt werden.  - keine Fotos hier im Bad!

Die Jungs Müssen gehen Ihre Frauen Warten schon sie haben sich um vier vor dem Haupteingang verabredet…ich dusche noch lange und geh dann sehr müde vom heißen Wasser auch in meine fahrende Einzimmerwohnung.


Ardabil entzückt mich mit einer ganzen Straße voller Honigshops und mit dem Saif-od-Din Mausoleum. Beeindruckende glänzend blaue Türme und prachtvoll verzierte Innenräume bilden die Herberge für mehrere Sarkophage.
Ich fahre den Sonnenuntergang im Rücken weiter Richtung Astara dicht an der Grenze zu Aserbeidschan. Die Straße wird Kurviger und einige Tunnels kündigen die letzte Bergkette vor dem Kaspischen Meer an ich bin noch auf ca. 2000m ü NN und es sind nur noch 40 Kilometer bis an die Küste das verspricht eine Beeindruckende Strecke zu werden.

Die ersten Serpentinen lassen nicht lange auf sich warten und so viel sich bei Vollmond erahne ist die Strecke noch beeindruckender als ich es vermutet habe. Ein Gigantisches Tal tut sich auf und ich bereue sehr bei Nacht hier zu sein. Ich finde eine perfekte Wiese neben der Straße fahre den holprigen Weg mit voller Beleuchtung hinaus bis an den steil abfallenden Abgrund. Hier Parke ich und sauge die eindrucksvolle Aussicht so lange auf bis mir bitter kalt ist. Um halb Drei weckt mich ein heftiges klopfen am Fenster dicht neben meinem Kopf...


Um halb Drei weckt mich ein heftiges klopfen am Fenster neben meinem Kopf, erst realisiere ich nicht, weil ich so tief schlafe dann erschrecke ich weil ich begreife das es nicht die Hunde sind, die immer wieder im Laufe des Abends neben meinem Auto Radau gemacht haben. Schnell ziehe ich mir was über und schiebe den Vorhang an der Seitentüre zur Seite da erblicke ich einen Soldaten und einige Helle Scheinwerfer von mehreren Fahrzeugen die um mich stehen. Leider kann der Soldat kein Englisch und redet ziemlich schnell auf mich ein…ich erahne dass es bedeute das ich von diesem Platz weg gehen muss. Ich stelle mich etwas dumm und zucke mit den Schultern gestikuliere: dass ich hier nur eine(yeck) Nacht (shab) schlafen möchte und dann nach Astara und nach Rast weiter fahren möchte. Es scheint nicht zu helfen er läuft weg und kommt mit seinem Etwas verärgerten Vorgesetzten aus dem Pick up Jeep wieder der kann einige Worte englisch und sagt mir: dass ich hier sehr nahe an der Grenze stehe und nicht bleiben darf. ich soll bis Astara fahren. Gut nix zu machen ich muss weiter. Mit Flipflops und in Bioxershorts fahre ich einige spektakuläre Kurven weiter den Berg hinunter und als der Pick-Up und die anderen Fahrzeuge abgebogen ab gebogen sind, Parke ich in der Nkähe eines LKW und schlafe bis um 9Uhr entspannt. Die restlichen Kilometer bis Astara verlaufen dann dicht neben einem hohen Stacheldraht Zaun und vielen Wachtürmen entlang der Grenze. In Astara erblicke ich zum ersten Mal, an einem kleinen Strand die Kaspische See. Ich bin begeistert abertausende kleine Muscheln überziehen den Strand und der Sand ist fast schwarz.




Kaspisches Meer



Auf der Umgehungsstraße von Talesh (Hashtpar) entdecke ich ein kleines, altes, verrostetes Straßenschild mit der Aufschrift: "to Beach". Blinken, strak Bremsen und spontan rechts abbiegen bringt mich auf eine holprige Straße mit unzähligen, sehr nervigen Sleeping Policeman und wie ich so dahin fahre male ich mir aus wie schön es wäre jetzt am Strand zu baden etwas zu essen und dann dort zu schlafen. Fehlt mir nur noch das Brot zum essen. Bei all den Gedanken hätte ich beinahe die kleine Bäckerei, die wie aus dem nichts am Straßenrand aufgetaucht ist übersehen. Natürlich werden gerade frische Fladenbrote gemacht und nach einigem anstehen habe ich dampfende gut riechende Brote in den händen und das für wenige Cent. Vom Glück beflügelt fahre ich bis zum Strand. Eine mit hohen Zäunen Bewehrte Festung tut sich auf und Grüßt mit einem für mich unleserlichen Schriftzug über einem Großen Tor die ankommenden Gäste. Zaghaft trete ich ein. Natürlich Frauen und Männer getrennt. Im Wasser bin ich der einzige die Duschen sind alt und kaputt. Aus dem abgerissenen Rohr kommen Wassermassen und einige Zeit später Size ich frisch geduscht beim Picknick bei einigen Iranern auf den Decken und esse Gegrillte Tomaten und Fladenbrot. Sie haben mich spontan eingeladen. Die Kekse die ich ihnen anbiete kommen gut an und sie lassen Die Wasserpfeife kreisen, geben mir unzählige Tipps und reden schnell und viel auf Farsi mit mir.

Als ich weiter fahren möchte werde ich von den Männern die über die Strandanlage wachen auf einen Chai herein gebeten. Wahrscheinlich bin ich seit langem der einzige Tourist, der nicht aus dem Iran hier her gekommen ist. Es ist etwas anstrengend fragen von vier Männern gleichzeitig zu beantworten und dabei immer dem Chef hinter seinem monumentalen Schreibtisch auf seinem breiten glattpolierten Ledersessel das Gefühl zu geben am wichtigsten zu sein, das scheint er so zu erwarten und dementsprechend behandelt er die anderen Männer. Er weist einen harsch an noch eine Runde Chai zu holen und dann schickt er ihn erneut Bonbons zu holen. Die muss ich probieren. Alte Zuckerpillen die so viel Wasser gezogen haben das sie sich mit vielen klebrigen Fäden nur schwer aus der Verpackung lösen. Der Chef hat ein Englisch Lehrbuch aus der untersten Schublade seines Schreibtisch gezogen und beginnt mir fast jede der gefühlten 3000 Fragen die darin aufgeführt sind zu stellen. Ich wünsche mich wo anders hin und frage mich ernsthaft ob er die Antworten versteht. Er nickt begeistert und tut zumindest fast glaubhaft so als würde er alles verstehen. Ich muss hier schlafen, soviel steht, zumindest für die Männer alle fest. Sie machen das Tor auf und ich soll hinein fahren und da Parken Das Gigantische Tor lässt sich weit öffnen aber die Durchfahrt der Geschickt platzierten Stützpfeiler ist so schmal dass ich beide Seitenspiegel einklappen muss um hindurch zu zirkeln. Und weil ich noch nicht genug Kommuniziert habe am heutigen Abend werden mir noch einige Handys mit irgendwelkchen bekannten die etwas auf Englisch sagen können ans Ohr gedrückt und ich versuche zu verstehen und höfflich zu antworten.

Einer der Männer heißt Amadd Akar aus seinem Handy kommt so gutes englisch dass ich nachfrage mit wem ich es denn zu tun habe. Es ist Teymour Ramati aus Talesh, er ist Englischlerhrer an der Abendschule in Talesh und würde sich sehr freuen mich Persöhnlich kennen zu lernen. Seine Unterrichtsstunde beginnt in eiener halben Stunde genau solange ist die Fahrt zu ihm in die Schule. Ich soll doch heute oder morgen noch vorbeischauen dann zeigt er mir die Gegend.


Eine halbe Stunde später sitze ich mit sieben Englischschülern in einem Klassenzimmer und werde mit Fragen bombardiert. Teymour hat das Klassenzimmer verlassen, ich schmeiße die Unterrichtsstunde. Am Ende bin ich um sieben Facebook Freunde und etliche  Mails reicher und um einige Jahre älter.
Die Einladung die Teymour vor der ganzen Klasse ausspricht kann ich nicht ablehnen und so ist klar hier bleibe ich für zwei Nächte. Auf der Straße essen wir noch dicke Bohnen und Später am Strand muss ich sehr hart bleiben um im eigenen Auto schlafen zu dürfen.


Der Nächste Tag wird ganz von Teymour organisiert. Morgens treffe ich ihn in der Schule muss mich allen Lehrerkollegien vorstellen und dann fahren wir erst mal in eine Fließengeschäfft in der Nähe. Teymour muss ein zerstörtes Fliesenpacket für seine neue Eigentumswohnung umtauschen.




 Wir fahren zu dritt mit Amadd in die Berge- die Straße  nach Khalkhal hinauf und in einen gelben wunderschönen Herbstwald.
Unterwegs halten wir für eine Suppe an der Straße an. Die Suppe ist aus Sauermilch und Kräutern, dazu wird eine Schale Brot und eine Schale Roher Knoblauchknollen serviert. Jeder von uns ist etliche der rohen Knoblauch Zehen und dazu die Suppe. Auf der weiteren Fahrt müssen wir wohl eine enorme Fahne hinter uns gelassen haben. Aber es war sehr lecker. Später trinken wir Tee und schauen das Kleine Berghaus an das Teymours Familie gehört. 




Hier hat er in den Sommern offt einige Monate verbracht wenn es unten an der Küste zu heiß war. Nur der Vater ist dann hinunter zum arbeiten und mit essen wieder herauf gekommen. Teymour bittet mich am Nachmittag nochmal mit in die Schule zu kommen es gäbe da noch einige Klassen die mich gerne kennen lernen würden. Auf dem Rückweg besichtigen wir einen beeindruckenden Wasserfall. Ahmad klettert mit seinen leder Schühchen meinen Halsbrecherischen wegen nach und wir schießen unzählige Handy Bilder als Erinnerung für Ahmad, man könnte fast den Eindruck bekommen dass es für ihn genauso interessant war seine Gegend zu erkunden, als wie für mich.




Die Klassen nehmen mich in Beschlag und löchern mich mit Fragen. Fast alle wollen meine Facebookfreunde werden. Komisch noch nie habe ich so viele Leute über Facebook reden hören als wie hier im Iran, dabei ist es hier gesperrt. Irgendein dummer Bengel kommt auf die Idee dass ich sein Englisch Buch signieren soll, und jetzt muss ich alle Bücher der gefühlten 300 Schüler signieren und manche heben mehrere Bücher…


Teymour ist sehr glücklich dass ich alle Klassen zufriedenstellen konnte. Wir fahren zu Teymour nach hause hier hat sich bereits ein großteil der Familie versammelt und alle wollen mich kennenlernen. Ich schütle wieder viele Hände der Männer und begrüße mit Gesten die Frauen, sie geben in der Regel nicht die Hand sondern begrüßen einen nur aus der Ferne mit einer leichten Geste. Wir haben eine hervorragendes Essen alle zusammen auf dem großen Perserteppich im Wohnzimmer.


 Es gibt viele verschiedene köstliche Dinge ich werde jedoch so mit Worten gefüttert, dass ich einige Zeit später der einzige bin der noch isst  und die Familie sitzt um mich und schaut zu. Ich rede viel mit Teymours Vater er will viel Über den Wald und die Umgebung in Deutschland wissen. Teymour dolmetscht. Die Picknik Decke wird weggeräumt und wir sitzen zusammen es gibt Tee und Früchte und ich ‚muss‘ noch weiter essen. Ein Mitglied der Familie hat gerade begonnen Geige zu lernen und natürlich muss ich, nachdem ich gesagt habe, dass ich auch einst Geige gelernt hab vorspielen. Es kostet mich einige Mühe aber alle sind anscheinend begeistert und so vergeht mit einiger Improvisation und dem kleinen Teymour als Dirigent noch viel Zeit.
Irgendwann, gefühlt muss es wohl schon unsaghaft spät sein gehen die meisten und ich bekomme einen Schlafplatz im Bücherzimmer von Teymour auf einigen Kissen. Die Familie schläft im Wohnzimmer auf einigen Teppichen so machen sie es scheinbar immer.
Es ist 23:30 Uhr ich schlafe sofort ein.


Das Bergdorf Masuleh ist ein über 1000 Jahre altes Dorf auf knapp 1100 m Höhe. Die Häuser kleben wie kleine Nester am steilen Berghang und das begehbare Dach des einen Hauses ist gleichzeitig die Strasse vor dem darüberlegenden Haus. Ich scheine der einzige Tourist aus dem Ausland zu sein und entscheide mich erst links des Dorfes hinauf zu wandern. Hier ist ein schöner Wasserfall, es ist möglich hinter die Wasserwand zu klettern die Feuchte Gischt weht mir ins Gesicht.
Auf dem weg durch das Dorf trocknen die Kleider und ich bin in eine andere Welt versetzt. Die kleinen Läden öffnen gerade erst und in einem Feuerloch am Boden eines Ladens beginnt ein Bäcker Fladenbrot Teig zu machen auf einem hölzernen Balkon erscheint ein Mann mit Grauem langen Haar was eher untypisch ist für hier. Ich gehe hinüber und steige die dünne steile Holzleiter hinauf, dann stehe ich in seinem Atelier er verkauft getöpferte Dinge und hat in viele Gegenstände mit bunten Glas scheiben ich rede viel und lange mit ihm.


Die Fahrt Richtung Rasht und dann Richtung Rudsar zieht sich hin und es wird Nacht.
Ich biege links ab um an den Strand bei Ramsar zu gelangen in der hoffnung dort einen guten schlafplatz zu finden. Ramsar habe ich mir als Tagesziel ausgesucht weil auf der Karte mal wieder heiße Quellen eingetragen waren und ich eine Bademöglichkeit gewittert habe.

Am Strand ist ein dunkler Parkplatz auf dem sich so einige Leute rumtreiben. Alles mutet etwas Dubios an. Ich entscheide mich vor ans Wasser zu laufen, ein Ufer aus großen Steinquadern läd nicht zum verweilen ein und als ich zurück zum Auto komme sind da zwei Jungs naben meinem Wagen. Sie haben hier geparkt und sitzen an der offenen Motorhaunbe ihres Autos. Ich spreche sie an und frage nach dem Schwimmbad, wir unterhalten uns einige Zeit. Die Jungs Laden mich ein mit ans Ufer zu kommen und auf den Steinen chillen. Rachie und Hussein sind sehr sympathisch und wir verbringen einige Zeit am Ufer. Ich rauche nicht aber ich trinke. Sie sind begeistert. Wir trinken eine der kleinen Schnaps Flaschen die ich im Auto hatte und sie können kaum fassen wie gut es schmeckt. Im Iran ist Alkohol streng verboten, was dazu führt dass die Leute Ethanol aus der Apotheke holen und mit verschiedenen Flüssigkeiten mischen. Wenn das Gesöff dann eine braune Farbe hat nennen sie es Whisky und wenn es weiß ist eben….
Mein Digestif ist im nu weg und wir beschließen gemeinsam in das Hallenbad zu gehen. Es ist ein altertümliches Bad und weil fast niemand schwimmen kann ist der Nichtschwimmerbereich sehr voll und wer schwimmen kann ist angewiesen quer zu schwimmen um die Leute die sich im Nichtschwimmer aufhalten nicht zu stören. Die Sauna ist sehr heiß und mir werden viele Fragen gestellt. Hussein arbeitet in einem sehr großen Restaurant, in dem viele Hochzeiten gefeiert werden. Er muss um 22 Uhr dort sein es ist eine große Hochzeit, ich soll mitkommen dort gibt es was zu essen für mich. Auf der Strasse ziehe ich mir schnell noch mein zerknittertes Hemd über kämme die Haare nach hinten und fahre mit Rachie und Hussein im Aufzug in den Obersten Stock eines größeren Hauses mitten in Ramsar. Ein großer Ballsaal ist mit der tanzenden Hochzeitsgesellschaft und viel lauter musik zu unserer linken wir gehen rechts in einen Nebenraum. In diesem Nebenraum gibt es auch einige Tische und es sitzen auch einige Hochzeitsgäste herum.


Hussein kellnert und bringt mir und Rachie leckere Dinge vom Buffet. Wir schleichen hinter den Kulissen entlang und beobachten die Hochzeit. Als ich später frage was es mit den Gästen in unserem Nebenraum auf sich hatte, erklärt mir Hussein, dass sie ncht mit der Hochzeit einverstanden waren. Die sehr junge Braut feiert ihre Hochzeit sehr westlich und ohne Schleier sie hat ein freizügiges Kleid und die Musik ist laut und Hip. Das ist nicht im Sinne der Leute gewesen die in unserem Nebenraum gegessen haben. Sie sind nur zum Essen gekommen und haben dann ihrem Unmut dadurch Ausdruck verliehen dass sie sofort gegangen sind. Die Braut und der Bräutigam scheinen davon nicht irritiert zu sein und tanzen ausgelassen und küssen sich sogar flüchtig. Um 24Uhr ist dann schlagartig schluss. Viele Gäste verlassen fast fluchtartig den Saal und einige Minuten später taucht in Polizist auf der danach schaut, dass die Feier auch wirklich beendet ist. Wir stehen noch einige zeit auf dem Dach des hauses und reden mit Husseins Schwester. Sie hat die Braut Geschminkt und macht das bei sehr vielen Hochzeiten. 

Dann werden auch wir gegangen und fahren mit dem Polizist wieder hinunter. Aber die Party soll erst los gehen. Ein Freund von Hussein und Rachi Hat ein ‚Hotel‘ um die ecke, da treffen sich die Jungs und ‚chillen‘.

Am naechsten Tag laed Rachie mich in den Laden seines Vaters ein. Rachie muss hier arbeiten. Rachies Vater verkauft Oliven , Honig und alles was eingelegt oder sonst irgendwie haltbar gemacht wiurde. Er stellt die eingelegten Gemüse auch zum teil selbst her. Hier sitze ich einige Zeit auf einem Stapel Konserven Dosen und Beobachte das Treiben, bekomme immer weieder Oliven und andere Dinge zu Probieren angeboten und warte was pasiert. Hussein hat mich zu einer Hochzeit seines guten Freundes, die am abend stattfinden soll eingeladen und ich habe entschieden mitzukommen. Ich Rede noch viel mit dem Vater von Rachie Rachie muss übersetzen und gibt sein bestes. 


Hochzeit I
Hussein und Rachie sind herausgeputzt und haben zusmmen am Strand auf mich gewartet. Die Jungs sind schon einige Zeit hier auf dem Parkplatz und scheinen schon sehr gut drauf zu sein. Ich habe meine schwarze Hose und ein weißes Hemd aus der Kleiderkiste gezaubert und wir fahren mit zwei Autos los. Plötzlich stoppt Rachie und verabschiedet sich geknickt. Sein Vater hat ihn nach hause beordert er wird nicht mit auf die Hochzeit gehen können.


Hussein und ich fahren gemeinsam zu einem größeren Gebäude irgendwo in Ramsar. Vor der Türe brennen Fackeln innen Leuchten tausend Neonröhren und der lange Gang in den Saal ist verspiegelt. In dem durch eine Trennwand geteilten Saal stehen sehr viele Tische die mit Weißen Überwürfen und vielen Rüschen bedeckt sind. Die Mannshohe Trennwand ist dazu da die frauen von den Männern zu trennen, erst nach dem offiziellen Teil mischen sich die Gäste. Der Saal ist als wir ihn betreten leer. Die Gäste sind im Hinteren Teil des Gebäudes und  Essen dort an mehreren langen Tafeln im stehen von Großen Platten die auf den Tischen stehen. Wir stellen uns dazu und werden sofort mit Getränken versorgt. Ich begrüße einige der Gäste und versuche das Übliche zu vermitteln: dass ich aus Deutschland bin, dass ich auf einer langen Reiße bin, wohin ich fahre und woher ich komme. Hussein ist komisch er scheint etwas nervös, er begrüßt auch einige Leute, wir essen sehr schnell sehr viel und mir gefällt es gut! Nach einem Nachtisch der aus Grieß und Wackelpudding besteht gehen wir an die frische Luft, wir stehen zwischen den Fakeln im Eingangsbereich und Hussein raucht, dann gehen wir wieder rein und setzen uns an einen Tische im hinteren teil des großen Saals. Auf den Tischen stehen pompöse Etageren mit vielen kleinen Süßigkeiten, ich bin begeistert. Ich beobachte diie Gäste und finde die ganze Szehne sehr kitschig. All die tausend sehr hellen gleisend weißen Energiesparlampen aund die Spiegel und die Ganzen weisen Satin Wandbehänge. Es wird laute Musik gespielt. Hussein sagt er mir er sei gleich zurück…er kommt wieder und meint: Lets go! Fast Roman! Wir laufen sehr zügig hinaus ich nicke freundlich einigen Gäßten zu und dann verschwinden wir

 ‚Oh-Roman Oh Man! This was the wrong wedding!

Ich kann es kaum glauben! Wir waren auf der falschen Hochzeit? Ja- und warum ist das keinem Aufgefallen? Hussein erklärt mir das es so viele Gäste gibt, dass die Meisten sich garnicht kennen und alle die uns nicht kennen denken dann wir seien von der Braut ihrer Familie, oder eben andersherum vom Bräutigam.

Hochzeit II
Wir fahren planlos irgendwo hin…Hussein telefoniert hektisch. Dann fahren wir scheinbar in die richtige Richtung! An einer Stelle auf der Küsten Straße stehen so viele Autos dass wir kaum einen Parkplatz finden: ‚ hier muss es sein‘ sagt Hussein. Wir laufen auf die zweite Hochzeit an diesem Abend. Wenig Licht alles ist etwas verwirrend und in verschiedensten Zelten Befindet sich hier das Festmahl die Sitzmöglichkeiten und die Tanzfläche. Die Gisste dieser Hochzeit scheinen zum teil erst mit dem Essen zu beginnen und zum Teil sind sein schon fertig. Alles scheints etwas unorganisiert und Hussein wirkt wesentlich entspannter als auf der Hochzeit auf der wir gerade waren. Es scheint so als würde er die Leute diesesmal wirklich gut kennen. Er stellt mich seinen Freunden vor ich werde von einem Zelt ins nächste gezogen und schüttel viele viele Hände. 


Wir essen noch ein zweites mal es ist ein zweites mal reichhaltig und köstlich. Es scheint kein Ende zu nehmen mit seinen Bekannten und Fraunden ich werde in ein kleines Zelt gezogen der Mann der meine Hand fest im Griff hält ist mir etwas zu stürmisch aber ich gehe mit. In diesem Zelt wird Chai ausgeschenkt und hier soll ich den ‚berühmten‘ Alcoholic Drink bekommen. Von diesem Drink spricht man nicht offen es wird mir nur mehrfach in ohr geflüstert das es den hier gibt und Hussein ist ganz scharf darauf mit mir und seinen Freunden mit diesem Mysteriösen Drink anzustoßen. Ein Wir sitzen einige Zeit in dem Zelt Drinken Tee mit sehr viel Zucker, dann kommt ein Mann auf mich zu der DERJENIGE ist welcher... er flüßtert Hussein und mir etwas auf Farsi zu und wir folgen ihm. Die freunde von Hussein haben sich bereits in einer Nische hinter dem großen Hochzeitszelt versammelt und stehen um einen Tisch herum. Der mann öffnet seine Jacke und holt aus der innentasche eine Wasserflasche mit ‚dem Alkoholoc- Drink herraus.... Alle wollen mit mir tanzen und ich werde die ganze zeit in die Mitte von irgendwelchen Menschentrauben geschoben. Zum Glück macht die ‚Band‘ eine Pause Hussein und ich essen einige Süßigkeiten um dann von neuem in der Tanzenden Menge zu verschwinden. Die Gäste werden immer freizügiger viele, vor allem jüngere Frauen legen ihre Kopftücher ab und tanzen wild umher, das passt einigen anderen Gästen überhaupt nicht erst lästern sie an ihren Tischen dann verlassen sie die Hochzeit. Ich tanze bis ich wieder nüchtern bin und dann wird es plötzlich Zeit um zu gehen. Die Braut betritt gerade zur Abschlusszeremonie den Saal und tanzt einig zeit mit einem Plastik Blumengesteck, begleitet von ihren Freundinnen durch die Gäste und sammelt Geldscheine. Wir huschen durch die Reihen und verschwinden ins Freie. Wir müssen uns beeilen da ist noch eine ‚richtige‘ Party oben in den Bergen...


Es ist nur eine halbe Stunde um dort hinauf zu fahren.... Nach einer Stunde und unendlich vielen Serpentinen und 1400 Höhenmetern kommen wir im nirgendwo an....

  Am naechsten Morgen...



... mache ich mich auf den Weg Richtung Teheran,
vorbei an wunderschoenen Wasserfaellen, bis Challus...


...hier verlasse ich die Kueste. Es geht in die Berge...es wird Nacht!




Der Weg in den Süden führt mich durch die Berge... bei Dunkelheit schraube ich mich die Passstraße Richtung Dizin hinauf und finde in einer engen Kehre den perfekten Schlafplatz: ein erleuchteter Parkplatz bietet alles was ich mir in dem Moment wünsche: ein sauberes Klo an der nahegelegenen Moschee, ein kleiner Supermarkt mit Ziegenkäse, ein plätschernder Bach für die Romantik  ;) und eine Bäckerei in 30 m Entfernung die gerade den Ofen einheizt und nicht zu vergessen die Ruhige Ecke in der ich Parke...

Mit den Bäckersleuten werde ich schnell gut Freund und weil ich kein Kleingeld habe schenken sie mir einige Fladenbrote...später bezahle ich dann mit einer Dose Red Bull daraufhin ist der Bäckerjunge so begeistert das ich auch zum Frühstück frische Fladenbrote bekomme.
Die Nacht auf 2400m war sehr kalt, die Standheizung ist Gold wert!
Ich fahre bis Dizin, das Skigebiet für alle Teheraner...
Dort möchte ich eigentlich schnell los um einen Berg zu besteigen aber ich muss zuerst mit Picknick was ich nicht ausschlage und nach einer super Stärkung beginne ich den Aufstieg auf 3700m üNN



 Der Schnee ist teilweise so verweht das ich hüfttief einsinke aber die Aussicht ist Phantastisch.


Am Gipfel treffe ich eine Iraner Familie die mich 'schon wieder' zum Picknick einladen...es gibt Frühstück...ein Heißer süßer Brei wird mir angeboten und ich denke an nichts Böses.....und löffle voller Enthusiasmus los...


...nach dem ich immer skeptischer werde und nach der halben Schüssel entscheide mal zu fragen was denn in dem unglaublich süßen weislichen Brei drin sein soll....wird mir erklärt das dieser Brei aus Korn und HUHN gemacht ist und alles so lange verkocht bis sich diese Grütze bildet......  ;(
Das ganze wird dann mit so viel Zucker vermengt dass es so süß ist dass ich auser Zucker nichts schmecke...
...den Rest verbuddel ich heimlich im Schnee  ;)
-ja es war sehr lecker! DANKE!


Das gleiche passiert mir noch ein 2tes mal einige Stunden Später...wieder am Auto muss ich unbedingt die Traditionelle rein Vegetarische Suppe probieren....und JA ich esse sie auf...ist Pure Veg. nur mit Huhn...sonst nix!

Ich mach mich bei Sonnenuntergang auf den Weg nach Teheran und komme in einem ganz netten Verkehrschaos in 2 Stunden nichtmal 1Km weit....es ist der letzte Tag des langen Wochenendes und alle fahren zurück in die Stadt...5 Stunden später bin ich im Zentrum von Teheran...und weil ich keinen Bock mehr auf Navigation und Fahren habe, entscheide ich einfach zu dem gigantischen, weithin sichtbahren Funkturm zu fahren....und dort eine Pause zu machen um den Überblick zu bekommen


von der Aussichtsplatform(278m) des Milat Tower (435m) habe ich einen super Blick auf das Lichtermeer.

Der Turm gefällt mir so gut, dass ich entscheide ihn in den Kofferaum zu packen und mit zu nehmen...


...dann stürze ich mich erneut in den Verkehr, der zum Glück um 12 Uhr nachts nicht mehr so krass ist...auf der Suche nach einem Schlafplatz

Heute wurde ich 5 mal zum Essen eingeladen  (2mal Fleisch).

Teheran:



Nachts war es in Teheran schön ruhig auf den St rasen und ich habe eine kleine Stadtrundfahrt unternommen..
..der Azadi Tower oder auch Freedom Tower...was zu dieser spätern Stunde ( 3Uhr) sehr zutreffend war....tagsüber kämpfen sich die Autos und Busse auf 2 Kreisverkehren und min 12 Spuren um den Azadi Tower...


Am morgen schon liegt eine Nebel (Smog) Glocke Über der Stadt und die Gondelbahn auf den Hausberg hat leider geschlossen...somit entscheide ich mich den Basar zu besuhen und 
erkunde die Stadt zu Fuß


Nach 23 Km Stadtrundgang bin ich super Erschöpft und chille in einem Fahrradladen der Besitzer lädt mich zum Tee ein und wir versuchen uns über Fahrräder auszutauschen... 


...er sitzt mit einer Kippe hinter seinem Schreibtisch und an der hinteren Wand hängt eine Fahrradposter von 1993, ich erfreue mich an der Nostalgie und mach mich auf den 4 km 'Heimweg'


Vor dem Teheran Art-Forum in den Teheran Gardens trefffen sich abends die Jugendlichen um zu Quatschen und Brettspiele zu spielen...
ich Parke 50m weiter...


Um 6 Uhr in der Früh mach ich mich auf den Weg hoffe dem Ferkehr so zu entkommen und nach 3 Tagen Teheran ist es Zeit weiterzuziehen....mein Auto ist durstig aber damit habe ich hier keine Sorgen...16 Cent der Liter!!  -ich sollte mehr fahren!   ;)  
oder mehr kanister kaufen ;)


Ich fahre nach Qom dort versuche ich den heiligen Schrein anzuschauen und komme tatsächlich hinein...der Ort ist sehr eindrucksvoll und viele Leute Pilgern von weit her...
nachdem ich einige Stunden Später in Qom aufgebrochen bin geht auf dem Weg nach Esfahan die Sonne unter.


ich erreiche Isfahan und bin begeistert .Ich fahre einige Zeit mit dem Auto umher und erkunde das Armenische  Viertel...hier gibt es einige Kirchen und eine super Eisdiele. Das Viertel ist anders als der restliche Teil der Stadt etwas organisierter, ruhiger und sehr aufgeräumt...ich finde einen perfekten Parkplatz nache der 33 Bogen Brücke und Laufe in die Stadt- hinauf zum...


...Meidan-e-Emam ein riesiger Platz (Weltkulturerbe)


früher war das der Königsplatz. Es ist sehr ruhig um 23 Uhr. Faszinierend erleuchtet und die Springbrunnen überziehen alles mit einem Feuchten Nebel

...am nächsten Tag fahre ich am späten Nachmittag weiter auf dem Weg nach Shiraz... 

Ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2013...!!!

ich bin mit dem Blog etwas in Verzug geraten, werde die kleine 3-Länder-Lücke, die über die letzten Wochen entstanden ist aber versuchen in den nächsten ruhigeren Tagen zu schließen

Über Weihnachten und Neujahr habe ich mich voll meinem Besuch aus Deutschland gewidmet.

- schön, dass Ihr da wart! -



Auf dem Weg in den Süden komme ich an Pasagard vorbei


Tomb of Cyrus (530 BC)


und Persopolis  mit Blick auf die Ruinen geht die Sonne schon wieder viel zu früh unter...färbt die alten Steinmauern rot und taucht alles in ein mystisches Licht.

Die Parkplatzwächter drängen auf mich ein, preisen Hotels an und sind mir etwas zu aufdringlich...ich fahre weiter Richtung Shiraz.


 In Shiraz laufe ich in der Nacht durch die leeren Gassen...die Shops des Bazars haben ihre eisernen Rolltore bereits geschlossen. Ein kleiner Falafelimbiss lockt mit guten Falafeln im üblich schlechten, weichen, aufgeblasenem- Brot. Super günstig und viele Einheimische die verwundert fragen: 'are you alone??...travelling alone?  -Yes!
Am nächsten Tag verliere ich mich in den Wirren der 2 großen Bazare...
die Moschee ist schlicht und beeindruckend...


viel zu spät fahre ich in Shiraz ab und bereue es sehr die tolle Landschaft nicht bei Tag zu sehen.
Ich entscheide in einem keinen Dorf zu Parken...ein aufdringlicher Mann redet wild auf mich ein als ich Wasser kaufe...die Leute haben wohl schon lange keinen Touristen mehr gesehen...und als die Jungs vom Shop erfahren, dass ich alleine reise, wird mir mal wieder das Kopf ab Zeichen gegeben und mir wird gezeigt dass ich erschossen werden würde...tarvelling alone- dangerous....ich bin es inzwischen gewohnt und es ist nix neues mehr denn auf die Nachfrage wo die Gefahr denn lauern würde, wird mir wie immer gesagt: Hier ist es sicher aber überall dort wo ich hinfahren will sei es sehr gefählich'    -schön!

Der Mann wird immer aufdringlicher hält meine Scheibe fest so dass ich sie nicht schließen kann und erzählt mir wild irgendwelche Dinge.
Einige Worte sind Englich und er sagt er will Geld und er sei der Morphin Master dieser Region aber er habe kein Geld mehr...hmmm ok



...hier schlaf ich dann doch nicht...aber das nächste Dorf ist sehr viele Kilometer weiter. Ich entscheide ohne Licht einige Straße später dicht an einer Mauer zu Parken, im Schutze eines LKW...
ich schlafe super und am nächsten Morgen sieht die Welt wieder viel bunter aus...auch ohne Morphin  ;)

 Eine spektakuläre Strasse zieht sich durch die Bergkette (die auch Crocodileback genannt wird) hinunter an den Persischen Golf...
Es ist sehr windig...


...und windstill an der Küste- das Surfboard bleibt also weiter unbenutzt!




Ich erreiche nach vielen Kilometern auf dem Persian Gulf Highway, in Busher die Küste.
-mein Tank ist raze leer aber das ist beim Anblick des Wassers zweitrangig! ich schwimme
ausgiebig...Duschen gibt es keine aber die nahegelegene Grünanlage wird mit 'frischwasser' gegossen....
Später taucht das Problem mit dem Sprit wieder auf...und es ist für sehr lange zeit keine Tankstelle aufzufinden. Die Landschaft ist schroff, wüstenähnlich und einsam...nach einiger (gefühlt: sehr langer) zeit komme ich an eine super neue große Tankstelle...hier werde ich auf Tee eingeladen aber Sprit gibt es diese Woche keinen mehr...ich schleiche spritsparend weiter...die Männer wollen mich zum Übernachten und Rauchen und Alkohol einladen aber ich denke ich sollte Trinken für den Wagen auftreiben und hier bei Nacht rumzuhängen wirkt nicht so gut!




Wie ich so durch die Wüstenlandschaft fahre, kommt mir die Idee ein cooles Bild zu machen...als ich allerdings von der Teerstraße abbiege versinke ich im Weichen sandigen Boden und nur mit gefühlvollem Vollgas und einem großen vorsichtigen Wendekreis komme ich auf festen Boden zurück...



Das Foto entstand dann auf soliderem Untergrund!


...Familienausflug...so mach ich das dann in Indien auch mit meiner Family

...erste Nacht am Persischen Golf...



Das Auto war eine Attraktion und ich habe mit sehr vielen Leuten gequatscht biss ich tot müde eingeschlafen bin...(mit Meeresrauschen-so laut das es (fast) nervig war)
Die Küste ist lang und der nächste Tag war sehr überraschend....


Das es im Iran so viele verschiedene Brote gibt faszinierte mich! immer wieder habe ich Fladenbrote gefunden die wie Crepes waren...und sich genial zum Frühstück eigneten...der Ziegenkäse hier ist auch ausergewöhnlich...und ausergewöhnlich salzig.

Der Tag bringt mal wieder einige Überraschungen!
Auf der Landkarte führt die Strase an der Küste entlang und durch einige Döfter. Eines dieser Dörfen ist auf der Landkarte als Historischesdorf eingetragen.
Die Straße weiter und weiter von der Küste entfernt und auch keine Abzweigungen hat ..


Die Straße wird zu einem super neuen Highway mit Wüste rechts und links und dann beginnen die Southern Oil Fields von Iran....über 65km führt die Straße an einer Raffinerie nach der nächsten vorbei und überall sind große Flammen von Abfackeltürmen...ich bin begeistert!




In der Karte ist eine Historische Stadt eingetragen...ich verlasse die Autobahn über eine Schotterpiste doch die Straße endet nach einiger Zeit abrupt vor einem Stahltor...eine Mann kommt zum Auto und gestikuliert ich soll weiter fahren...ich frage nach...aber bekomme zur antwort das es diese Stadt nichtmehr gibt hier ist Southern Oil Field..no more Histiric-Place.
Später wird es wieder ländlicher...die Brunnen in der Wüste sind wunder schön und sehr gefährlich nach den Eingangstüre geht es viele Meter senkrecht hinunter in den Brunnenschacht.



In Bander e Charak fahren Fähren ab...aber die Stadt ist wie ausgestorben fast gespenstisch die Stille zwischen 12 und 16 Uhr ist fast niemand auf den Straßen und die kleinen Shops sind geschlossen.

Weiter südlich finde ich ein Frack eines Fischerbootes und fahre dann die 25 km. zurück auf die Hauptstraße....der Sprit wird wieder verdammt knapp und Geld habe ich auch keins mehr...


Ich Schaffe es gerade bis Abandar e Abas an die Tankstelle mit komplett leerem Tank...frage ob ich auch mit Dollar zahlen kann und bekomme ein OK!
Der Tankwart füllt den Tank und sagt dann: Dollar NO NO no possible...

Ich lasse meinen Pass als Pfand da und fahre nach Abandar e Abas 10 km bis ins Zentrum-tausche Geld (wenig Geld) weil der Kurs sehr schlecht ist und mache mich dann auf den weg zur Tankstelle...löse den Pass aus und versinke für einige Zeit in den Büros des Cargohafens..ich habe vor mit Auto die Insel Queshm zu erkunden...aber keiner kann mir richtig Auskunft geben...nach viel hin und her wird irgendwann klar das die Fähre 75km vor Abanar e Abas abgefahren wäre und dass ich dorthin zurück muss wenn ich auf Queshm will.


nach 2 Stunden Bürokratie habe ich alle Papiere ausgefüllt und mein Auto offiziell aus dem Iran heraus geholt..jetzt kann es auf die Fähre gehen...die Insel Queshm gehört auch zum Iran ist jedoch eine Freihandelszone und somit separat Zollpflichtig...Aber bis die Jungs begreifen wie das mit dem Carnet funktioniert..sie Kopieren 45 min lang alles was ich an offiziellen Dokumenten mit mir habe! alle Seiten des Carnet de Passage auch die blanco Seiten  ;)


 Als es dann schon Abend wird komme ich auf die Fähre.
Die Ironie der Situation ist das ich die Insel Queshm mit sehr wenig Cash erreiche wegen des schlechten Kurses...aber das ist erstmal unwichtig...nach einer sehr sehr warmen, feucht schwülen Nacht im Auto am Meer bin ich begeistert von den Stränden und der Einsamkeit auf dieser 120 km langen Insel mit 1000 Gefahren...






An den menschenleeren Ufern tummeln sich viele Krebse und dass Wasser ist warm und karibisch.


die Krebse scheinen nicht die Scheu zu besitzen die ich erwarten würde und lassen mich sehr nahe kommen.


Vor der Küste liegt eine alte Ölbohrplattform, rostet monumental vor sich hin und zieht mich in ihren Bann...am nahegelegenen Strand entdecke ich die Tauchschule von der mir schon bei der Überfahrt erzählt wurde. Dolphin Diving School ....sie ist wie ausgestorben. Ich treffe auf den Tauchlehrer und einige andere Leute die dabei sind ein Boot zu reparieren... es scheint fast so als hätten sie nur auf mich gewartet. Ich möchte natürlich zu der Plattform und dort tauchen schnell werden wir uns einig und starten zu einem Tauchgang unter die Plattform.


Die Plattform wurde bei einem Sturm vor 3 Jahren vor der saudischen Küste losgerissen und hier angespült, seit her rostet sie vor sich hin und gibt eine bizarre und schauerliche Atmosphäre...lustigerweise liegt sie vor dem besten (und einzigen) Luxusresort der Insel, das ist jedoch genauso unbesucht wie die nahegelegene Tauchschule. Nur wenige Mitarbeiter versuchen dem Zahn der Zeit die Stirn zu bieten und alles halbwegs in Schuss zu halten...

Der Tauchlehrer un ich kommen sehr gut miteinander klar...verstehen uns auch unterwasser hervorragend und aus der vereinbarten Stunde werden 4 Stunden, bis die Luft aus geht...



...wir tauchen um, unter und in die Ölplattform...finden Haiköpfe (die die Fischer den Haien abschlagen und die hier angeschwemmt werden) und viel rostendes, bedrohlich anmutendes Metall...
Es ist nicht nur ein Friedhof, sondern ein Ort der die zerstörerische Natur des Menschen in vielschichtiger weise gegenwärtig werden lässt.


Bei der Abfahrt wirkt die Ölplattform wie ein monumentaler Grabstein als sie in meinem Rückspiegel verschwindet...
Ich bin frisch geduscht und brauche dringend Sprit...



Ich fahre an einen kleinen Hafen, abseits der Hauptstraße.
Als ich das Ufer erreiche finde ich die romantischste Tankstelle meiner bisherigen Tour ( und ich habe schon viele Tankstellen gesehen).


Wieder einmal werde ich gefragt ob ich alleine reise...
und ich werde wiedereinmal darauf hingewiesen (mit Gesten) das ich umgebracht werden würde... die Menschen können es sich nicht vorstellen...oft sind ihnen die Distanzen nicht klar...sie danken es sei fast unmöglich bis Indien zu fahren...sie denken dass es keine Straße gibt die bis dort hin führt. Viele drehen die Weltkarte die ich ihnen reiche um...und betrachten sie auf dem Kopf...ich frage mich bis heute warum?
Immer wieder treffe ich aber auch auf Leute die anders denken alles verstehen und viel im Ausland waren....das mag wohl den Unterschied machen...
Mit vollem Tank erlebe ich einen sagenhaften Sonnenuntergang bei der Tankstelle....


Als mich die extrem dunkle Nacht geschluckt hat fahre ich nach Laft...im Reiseführer als ein historischer und sehr sehenswerter Ort beschrieben....mit einem kleinen Hafen der direkt an die Mangrovensümpfe angrenzt...
Als ich das Dorf erreiche ist alles sehr dunkel, kleine alte brüchige Steinhäuser. Ich durchfahre den Ort auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit, hinter den Fenstern schauen Menschen hervor...
An der Hafenmauer ist einiger Umtrieb.
Der ganze Ort scheint jetzt zu wissen dass ich da bin, ich Parke direkt am Hafen in einer Dunklen Ecke, schließe alle Vorhänge und beginne in der offenen Schiebetür Abend zu essen.
Im kleinen Lädchen habe ich Käse und Brot in der Bäckerei erstanden.
Im Hafen kommt Tumult auf...die Stimmung war die ganze zeit schon sonderbar...
Im dunkel der Mangroven vor der Mauer tauchen schwere, unbeleuchtete Frachtkähne auf...sie sind komplett aus Holz und wirken wie Geisterschiffe mit ihrer abgeblätterten Farbe und all dem rottenden Holz.
in kleinen Booten werden Dinge und Menschen von den Booten Richtung Land geschafft...einige Männer waten durch den hüfttiefen Schlamm auf die Hafenmauer zu, rutschen über die glitschigen Steine und erreichen die Mole...dort wird es immer voller Menschen diskutieren und gestikulieren..
plötzlich erscheint ein Junger Mann vor meiner Türe und sagt auf schlechtem englisch ''GO Mister GO- go now-go now-kill you kill you'' und deutet auf den Menschenauflauf...


Ich fahre ab....es ist garnicht so einfach durch die Menschenmenge zu kommen, die auf der Straße (einzige Straße) ist. Langsam aber sehr aktiv schiebe ich im ersten Gang die Leute zur Seite...bis ich frei fahren kann und erst 80 km später schlage ich mein Nachtlager wieder in der 'Hauptstadt' Queshm auf, an der gleichen Stelle wie die Nacht zuvor...


Die Insel und besonders die Häfen in den Mangroven sind Umschlagplätze für illegale Wahren, Alkohol, Drogen, Menschen...alles was in den Iran soll...



In der selben Nacht erlebe ich dann auch wie profitabel das Geschäfft sein muss, denn auf dem Parkplatz auf dem Ich schlafen möchte fahren die 'Reichen' der Insel Autorennen mit ihren Mustangs...
Es wirkt wie in einem schlechten Spiel alle haben die gleichen Mustang GT nur in verschiedenen Farben...5 oder 6 raßen immer wieder über den Parkplatz und lassen viel Gummi zurück. Der Renkurs geht den Uferbouleverd hoch um den Kreisverkehr herum runter auf meinen Parkplatz und dann wieder hoch...


Um 3 oder 4 kehrt dann endlich Ruhe ein und ich kann in der brütenden Hitze und der feuchten Luft schlafen...


Auch am nächsten Morgen ist der Nebel der vergangenen Nacht noch so dicht, dass ich kaum fahren kann...und dass bei 30 C mein Lenkrad tropft.




Irgendwann schafft es die Sonne den Nebel aufzulösen es ist schon Nachmittag und es stellt sich heraus das die Straße die auf der Ostseite in den Süden der Insel führt in einer Schotterpiste endet die mein Wagen nicht unbeschadet überstehen würde wenn ich nicht weniger als 10 km/h fahre...nach 12 km. entscheide ich zu wenden und es auf der Westseite zu versuchen...die Strecke war Landschaftlich sehr eindrucksvoll unglaublich einsam wüstenhaft und unberührt.







Auf der Westseite komme ich an den großen Mangrovensümpfen vorbei...bei Tag wirkt alles sehr freundlich, sehr viele kleine Wasserwege durchkreuzen das Gebiet...




Auch die Handelsschiffe aus Holz sind bei Tag ganz ansehnlich...und doch von mysteriöser Stimmung umgeben.
Egal wo ich auftauche-ich werde beäugt und gemustert und gefragt und inspiziert...selten verirrt sich ein Tourist zumal mit dem eigenen Auto hier her...

Weiter Im Süden Fahre ich in den Tandisha Vally Nationalpark...eine Wüste aus bizarren Sandsteinen und unendlich vielen Schluchten.
Viele Wege und Pfade ins nichts...und dem Hinweisschild an der Straße, dass man einen Guide oder GPS bräuchte - hab ich...jedoch bekomme ich nach 12 Kilometern schon das Gefühl das es leicht ist sich hier zu verirren....viele Berge und Täler die sich ähneln und wenn man zurückschaut, dann ist alles anders...

Die Luft ist trocken und extrem heiß...ich kehre nach einiger Zeit wieder auf die Hauptstraße zurück und mache mich auf die Salzhölen im Süden zu finden.

Nach vielen Kilometern durch Wüste und teilweise übler Schotterpiste erreiche ich jetzt aus der südlichen Richtung die Hölen gut das ich es nicht versucht habe die 70 km von Norden her zu fahren...


Die Salzhölen sind trocken und dunkel, schnell beginnt man hier drinnen zu schwitzen und allzutief wage ich mich nicht vor...



Vorbei an außergewöhnlichen Felsskulpturen geht es zurück...



Quer über die Insel durch die weite sandige Landschaft...



auf die westliche Küstenstraße und weiter richtung Nord-Ost nach Laft dem Dorf von gestern abend.




Bei Tag sieht alles sehr ruhig aus, die Häuser sind sehr simpel in schlechtem Zustand und es ist eine entspannte Stimmung...
Die mysteriösen Boote von gestern Abend sind alle verschwunden und im Hafen liegen nur noch einige wenige Holzboote.
Lange halte ich mich nicht auf, verweile einige Minuten am Hafen und lasse die Situation von gestern Revue passieren...dann fahre ich zur Fähre und 'zurück' in den Iran.

Die Rückreise ist viel unkomplizierter als das Ausführen des Fahrzeugs, dauert aber dann doch 3 Stunden die LKW müssen rückwärts auf die verbeulten kleinen Fähren, und die Reifen qualmen und quietschen beim Versuch die super hohe Stufe auf die Fähre zu überfahren...Sandsäcke schaffen Abhilfe.
Nach einer Nacht in Abandar e Abas, die man auch gut und gerne als Falaffel-Rally bezeichnen kann...mache ich mich auf die bergige Strecke Richtung Norden nach Bam.

Ein neuer sleeping Police Man! -einfach Teer auf die Straße schmeißen und Platt fahren lassen...
...alle versuchen bloß nicht rein zu fahren ...das klebt für immer an den Reifen...
Die Straße ist sehr gut! wegen des vielen Schmuggels gibt es aber sehr viele Polizei-Checkposts,
hier und da wird sogar der Inhalt meiner Kisten unter die Lupe genommen...ich werde ständig nach Whisky gefragt und habe sehr viel Glück dass sie nicht die Bierdosen finden die sich noch immer in meinem Gepäck befinden...die meiste Aufmerksamkeit zieht die Flasche Listerine auf sich die in meiner Werkzeugkiste liegt...
die ist jedoch schon seit 4 Jahren abgelaufen ein Polizist öffnet sie sehr vorwurfsvoll...sie riecht aber so scheußlich, dass er die Nase schnell zurückzieht und mich fahren lässt....
Das mache ich jetzt immer so die Flasche Listerine vorne hin und alle riechen daran....    ;)

Die Kreuzung Richtung Osten  ;)
Ich näher mich Bam auf einem unkonventionellen Weg...die meisten Overlander kommen von Kerman nach Bam ...ich komme von Süden vom Persischen Golf was sich später als guter Schachzug herrausstellt....
Eine Gruppe jugendlicher Motoradfahrer  ist um mich, die Straße ist sehr kurvig und sie überholen halsbrecherisch...sie fahren hinter und vor mir...als die Strecke gerade wird beschleunige ich selbst mit 120 km/h sind sie immer dicht um mich...
erst nach vielen Kilometern und 140 km/h verschwinden sie dann doch...


Ich erreiche die Straße die ins Zentrum von Bam führt frage nach einem Guesthouse und werde zu Akbahr's Guesthouse gewiesen.


Im Guesthouse ist niemand die Türe steht offen...ich mache es mir mit auf Akbars Couch bequem und warte mit Blick auf die Türe was passiert...nach sehr langer Zeit kommt Akbar zur Türe rein und ist sehr, sehr Überrascht...niemand hat mit mir gerechnet!



Wr verstehen uns sehr schnell sehr gut...          und wie sich in unseren folgenden Unterhaltungen herausstellt, wissen sie hier über jeden Tourist der unterwegs ist bestens bescheid...was mich wirklich erschreckt und etwas verunsichert!
-Nur von mir wusste keiner!  -das wiederum ist gut und beruhigend- 
aber jetzt da ich in Erscheinung getreten bin läuft die Buschtrommel an!

somit erfahre ich auch sofort wer alles in Richtung Pakistan unterwegs ist.
Das sind zu diesem Moment 4 Leute ein Paar aus Italien die sind aber noch weit weg und ein Paar aus Holland....auf die warte ich um gemeinsam durch Pakistan zu fahren.


 Am folgenden Tag wird das Auto fit gemacht, die groben Reifen aufgezogen und der Post ins Internet Gestellt (I do not go to Pakistan...) der leider viele von Euch verunsichert hat...

Die Listerine hat ausgesorgt...sie löst die Zähne eher auf! aber als Scheibenwischkonzentrat eignet sie sich sehr gut!

Joep, Ilse, Akbar, Akbar's Frau, Akbar's Sohn  ;)
Nach 3 Tagen in Bam kommt Ilse und Joep an! wir entscheiden gleich am nächsten Tag richtung Pakistan aufzubrechen..

Die Autos passen nicht nur farblich gut zueinander, wir kommen auch mit der Reisegeschwindigkeit super miteinander aus...


Auf dem Weg nach Zahedan durchfahren wir die südlichen Ausläufer der Wüste
Dascht-e-Lut....faszinierend und beeindruckend endlos und weit erstreckt sich die Sand-Geröll Fläche...dann tauchen die Klut's auf einzelnstehende Sandsteinskulpturen die eine unendliche Fläche hier im Südosten ausfüllen....eine der menschenfeindlichsten Regionen der Erde...so heißt es..leider streifen wir sie nur am Rande...immer wieder kann man aber auch große Dünen am Horizont erspähen...


Jede Chance zu tanken muss genutzt werden... Ilse und Joep bekommen von einem LKW Fahrer 60l Diesel geschenkt er schläuchelt es aus seinen 1000l Tanks heraus...



 Die 30 l zuviel werden in den Graben geschüttet..warum auch zurück kippen....

Ab Zahedan soll es einen Polizeikonvoi geben, der aber nicht am verabredeten Ort auftaucht und nach einer stunde warten fahren wir weiter...bekommen dann doch viele Kilometer später 'Schutz' und werden in Mirjahweh in ein Hotel geleitet....

mein Zimmerfenster animiert uns eine 'Ballerfilm' Nacht zu starten ;)


Um das Hotel in dem wir die einzigen Gäste sind, ist eine große Mauer und zum nahegelegenen Mini-Shop werden wir begleitet...wir fühlen uns sehr gut beschützt (bewacht)

Same -same but different (würden die Inder sagen)
Ein super Geländegängiger Wagen (rechts) und ein sehr komfortabler Camping Van (rechts)   ;)
und eine Diesel-Russchleuder (li)   ;)


Nach einem Frühstück auf der Motorhaube soll es los gehen...der Polizist ist sehr spät dran...


Die Grenze zu Pakistan ist gut bewacht viel Stacheldraht und alles mitten im Nichts...
-'recht' schnell sind wir aus dem Iran raus...

...keiner von uns hätte damit gerechnet, was dann in Pakistan passierte...






Notizen von der Straße: IRAN



Dinge die sich auf Irans Straßen ereignet haben und die mich sehr in erstunen versetzt haben:

  • rechts Überholen ist normal!
  • viele Iraner sind so an mir interessiert, dass sie ihre Spur nichtmehr halten können...oder
  • viel schlimmer den Gegenverkehr übersehen (viele sehr gefährliche Situationen)
  • Kamele auf der Autobahn
  • Dromedare auf der Autobahn  ;)

  • oft 'kranke' Überholmanöver um dann voll abzubremsen und abzubiegen!
  • im süd Iran haben viele Autos in der Frontscheibe einen schwarzen Tüll-Vorhang! der ist dazu da, dass die Frau ohne Kopftuch fahren kann...ich frage mich wieviel sie wohl noch sieht?
  • die Polizie überholt mich und schmeißt dann einen vollen Müllsack aus dem Fenster!!
  • mit meiner Iranischen Versicherungsaktie kann ich 4 Unfälle machen für jeden ist ein abschnitt vorbereitet dann brauche ich ne neue!
  • bei einem Unfall bekommt man Geld, was man damit macht ist einem selbst überlassen
  • ein Auto mit einem max. 2 Jährigem Baby am Steuer überholt mich mit 120 km/h, es steht auf der Schoß des Vaters und Lenkt !  -gute Idee!
  • 1Liter Sprit kostet 0,16 Euro!
  • hab sogar mal Sprit geschenkt bekommen! in der Türkei wäre das ein Wert von 65 Euro gewesen!
  • einige Dinge die in Europa völlig überbewertet werden:
  • Licht (bei Nacht)
  • Außenspiegel
  • Blinker und Blinken
  • Gegenverkehr
  • Geschwindigkeitsregeln
  • Parkverbotzonen
  • zu Parkverbotzonen: dass gilt nur für mich! der Chef der Touristen Info weist mich an im absoluten-Halteverbot zu parken und erklärt mir dann: die Polizisten wissen nicht was sie mit einem Ausländischen Auto machen sollen und schreiben nichts auf! und es funktioniert immer und immer wieder bekommen alle um mich Strafzettel nur ich nicht, ich werde förmlich ignoriert manchmal sogar von den Polizisten gegrüßt wenn ich vor ihnen im Halteverbot mein Auto abschließe und weg laufe...nice!
  • bis in die tiefste Nacht wird nur mit Standlicht gefahren aber
  • Gegenverkehr wird Grundsätzlich mit dem Fernlicht blind gemacht (immer)
  • und noch was schönes zum Schluss: Die Straßen waren überwiegend gut bis sehr gut!
  • ich wurde immer überschwänglich willkommen geheißen und musste als Tourist nie Maut bezahlen!! Danke Iran!




- und hier geht es weiter:  Pakistan






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